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Erfurt: Preis-Wucher an der Freibad-Kasse! „Total lächerlich“

Die Stadt Erfurt verkündet die neuen Eintrittspreise für Freibäder – und gleichzeitig einen Preis-Hammer für das neue „Dreier“. Der Förderverein ist sauer.

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© IMAGO/Eibner

Was du über die Stadt Erfurt wissen solltest

In diesem Video stellen wir dir die thüringische Hauptstadt vor.

Wann genau das „Dreier“ im Erfurter Süden wieder aufmachen kann, steht noch nicht fest. Die Vorfreude bei den Mitgliedern des Fördervereins schmälert das wenig. Wohl aber das: Die Stadt hat jetzt die Eintrittspreise für die Erfurter Freibäder fixgemacht und im selben Atemzug einen echten Preis-Hammer für das neue Dreienbrunnebad verkündet.

Wird das „Dreier“ in Erfurt jetzt zum Bad für Besserverdiener? Der Förderverein ist jedenfalls sauer und fühlt sich in seiner Vision für das Freibad missverstanden. Im Gespräch mit Thüringen24 macht Kristin Weigel vom Verein ihrem Ärger Luft.

Erfurt: Premium-Preis im „Dreier“

„Wir hatten kurz vor Weihnachten ein Gespräch mit Frau Kathrin Weiß von den Stadtwerken und Oberbürgermeister Andreas Bausewein geführt“, erinnert sich Weigel. „Damals haben sie uns informiert, dass sie das Dreienbrunnenbad aus der Mischkalkulation herausnehmen und teurer machen wollen als die anderen Bäder.“ Auf sich sitzen lassen wollte das der Förderverein nicht. „Wir haben uns da hart auseinandergesetzt. Ich bin da auch der ‚Bad Cop‘ gewesen“, sagt Weigel. Letztlich aber erfolglos. Bei einem weiteren Treffen Anfang des Jahres bestätigten die Verantwortlichen von Stadt und Stadtwerken nur, dass es beim Premiumpreis im „Dreier“ bleibt.

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In Zahlen sieht das Ganze so aus: Ein Vollzahler bezahlt im Normaltarif 8 Euro für den Eintritt, für Kinder kostet es 4 Euro. Der Abendtarif kostet 5,50 Euro für Erwachsene und 2,30 Euro für Kinder. Im Vergleich mit den anderen Bädern in Erfurt ist das happig. Im Nordbad, im Strandbad Stotternheim und Möbisburg sollen die Eintrittspreise dieses Jahr zwar auch um 50 Cent steigen. Der Eintritt liegt mit 6 Euro aber immer noch deutlich unter dem des Dreienbrunnenbades.

„Nicht mehr dieselben Leute wie früher“

„Jetzt macht ihr da einen Besserverdienerpool draus“, ärgert sich Weigel. „Sie sind der Meinung, dass die Leute so geil drauf sind, dass das Bad trotzdem voll wird. Das kann ja schon sein. Es werden aber nicht mehr dieselben Leute wie früher sein.“

Der Traum eines neuen-alten „Dreiers“ ist in ihren Augen damit gescheitert. Immerhin konnte der Verein noch durchboxen, dass zumindest die Saisonkarte nicht komplett abgeschafft wird. Diese wird dann zwar auch mit einem erhöhten Preis angeboten (130 Euro), würde aber bei Stammgästen die Preisklatsche etwas abfedern. Rein rechnerisch lohnt sie sich ab dem 17 Besuch. Aber so viele muss man natürlich erst Mal zusammenkriegen. Naja, der Sommer soll ja heiß werden…


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Nichtsdestoweniger findet Weigel das Preisplus für das „Dreier“ mehr als unverhältnismäßig. „Wir haben das mal durchgerechnet“, sagt sie. „In einem durchschnittlich guten Sommer gehen 20.000 Leute ins Dreienbrunnenbad. Man nimmt die 2 Euro mehr und dann geht’s am Ende um 40.000 Euro, das ist total lächerlich. Um diese Summe streitet man sich da.“