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Zoo Erfurt: Unsichtbare Gefahr! Droht auch in der Domstadt der Super-GAU?

Wegen einer für Tiere gefährlichen Krankheit ging im Kölner Zoo tagelang nichts. Droht dem Zoo Erfurt ein ähnliches Szenario?

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© imago/Karina Hessland

Das ist der Zoo in Erfurt: Vom Elefant bis zur Tüpfelhyäne

Eines der Highlights der Thüringer Hauptstadt ist der Erfurter Zoo. In diesem Video stellen wir ihn dir vor.

Für den Kölner Zoo – das dürfen wir gerne so sagen – war es ein echter Super-GAU! Fünf Tage lang durfte kein Besucher den Tierpark betreten. Erst am Samstag (17. Februar) konnten wieder die ersten Gäste rein. Der Grund: Eine für Tiere hochansteckende und leider oft tödliche Krankheit.

Der Fall schrieb bis weit über Köln hinaus Schlagzeilen und jetzt fragen sich viele: Könnte ein solches Szenario auch in anderen Tierparks in Deutschland auftreten? Vielleicht sogar im Zoo Erfurt? Thüringen24 hat bei den Verantwortlichen nachgefragt.

Zoo Erfurt: Angst vor tödlichem Virus

Eines vorweg: Die Krankheit ist in der Regel für Menschen nicht gefährlich. Dass der Kölner Zoo also mehrere Tage abgeriegelt werden musste, war vor allem eine Sicherheitsmaßnahme für die Tiere. Es galt ein Ausbreiten der Krankheit so gut es geht zu verhindern – und das ist dank der Schutzmaßnahmen auch gelungen, sagt der Kölner Zoo. Insgesamt seien nur sechs tote Enten- und Hühnervögel zu beklagen. Ohne Quarantäne hätte das deutlich schlimmer kommen können.

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Verantwortlich war die sogenannte Vogelgrippe, bei der es immer wieder auch in Deutschland zu Ausbrüchen kommt. Vor allem Zugvögel schleppen das Virus regelmäßig im Frühjahr in die Bundesrepublik. Zuletzt gab es beispielsweise wieder größere Ausbrüche im Thüringer Nachbarbundesland Hessen. Für die Tiere endet die Krankheit häufig mit dem Tod.

Wie ist die Situation am Zoo Erfurt?

Könnte es also auch in Erfurt zu einer ähnlichen Quarantäne-Situation wie in Köln kommen? Das lasse sich laut einer Zoo-Sprecherin nicht vorhersagen. Aber: „Wir beobachten das Geschehen um die Vogelgrippe sehr genau.“

Auf einen möglichen Vogelgrippe-Fall im Zoo ist der Tierpark allerdings vorbereitet. Sollte ein solcher auftreten, sei es das oberste Gebot, „die Ausbreitung des Virus zu verhindern“. Das kann einmal über Quarantäne erreicht werden, im schlimmsten Fall müssen die betroffenen Tiere aber sogar getötet werden. Das passiert allerdings nur, wenn es vom Veterinäramt entsprechend angeordnet wird.

„Alle würden aufgestallt, sprich die Außenanlagen der Vögel würden für Tier und Besucher gesperrt werden“, so die Sprecherin. Auch für Besucher könne es zu Einschränkungen kommen, da das Virus indirekt zum Beispiel durch Menschen, Fahrzeuge, Mist, Futter oder Transportkisten übertragen werden kann.


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Darüber hinaus sind die Schutzmöglichkeiten für Tiere in Sachen Vogelgrippe derzeit leider begrenzt. Die große Hoffnung sind derzeit erste Impfstoffe, die sich allerdings erst in der Erprobung befinden. Sollten im Raum Erfurt Vogelgrippe-Fälle auftreten, kann es aber durchaus sein, dass die Vögel im Tierpark präventiv erst einmal in den Stall kommen.