Vor wenigen Wochen traute sich kaum jemand, das auch nur zu denken. Jetzt aber ist klar: Die legendäre Traditionslok I K kann noch vor dem Weihnachtsfest wieder auf die Schiene – am Donnerstag (9 November) hieß es wie von den Sächsischen Schmalspurbahnen versprochen: „Sie fährt wieder!“ Ohne die Hilfe von echten Spezialisten aus Thüringen wäre das wohl nicht möglich gewesen.
Ein schmerzhaftes Kapitel der Sächsischen Schmalspurbahnen kann damit endlich abgeschlossen werden. Hier bekommst du die ganze Geschichte. Von einem schweren Unfall bis zu einem feierlichen Comeback in Thüringen.
Thüringen: Traditionslok wieder unter Dampf
Schon Mitte Oktober sprachen die Sächsischen Schmalspurbahnen von einem möglichen „Weihnachtswunder 2023“. Jetzt ist klar: Das Wunder ist Realität geworden. Am Donnerstag legte die Traditionslok die ersten Meter wieder unter Dampf zurück.
Am diesen Tag vor genau 14 Monaten – am 9. September 2022 – wurde die Lok von einem Traktor in der Nähe von Naundorf erwischt. Die Landmaschine wollte vor dem Zug über einen Bahnübergang fahren und es kam zur Kollision. Die I K entgleiste dabei, der erste Waggon drückte sich ins Führerhaus. Bei dem Unfall verletzte sich der Lokführer schwer und musste ins Krankenhaus. Der Heizer erlitt leichte Verletzungen, auch einige Passagiere wurden verletzt.
Dann kannst du die Lok wieder sehen
Die Preßnitztalbahn sprach damals von erheblichen Schäden an der Traditionslok. Ob und wann sie wieder fahren konnte, war zunächst vollkommen unklar. „Einsätze der I K Nr. 54 sind bis auf weiteres nicht denkbar“, resignierten damals die Sächsischen Schmalspurbahnen. „Dafür sind die Schäden auch schon nach erster Beobachtung in der letzten Nacht zu schwer.“
Die Lok wurde zwischen 2006 und 2009 auf Basis von Skizzen nachgebaut worden. Finanziert wurde das alleine durch Spenden. Und Spenden waren es auch, die die I K wieder zurück auf die Schiene gebracht haben. In Rekordzeit schafften es die Spezialisten vom Meiniger Dampflokwerk, die Traditionslok wieder instand zu setzen. Die Gesamtkosten belaufen sich dabei auf 1,1 Millionen Euro, berichtet der „MDR Thüringen“.
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Ihr letztliches Comeback feiert die Lok dann wohl am Samstag, den 16. Dezember, im Historischen Güterboden in Radebeul (Am Alten Güterboden 4). Zwischen 11 Uhr und 17 Uhr kann dabei jeder nach Radebeul kommen, um die Traditionslok zu besichtigen. Tatsächliche Einsätze wir die Lok aber erst wohl wieder nächstes Jahr fahren können – davor muss die Lok über den Winter erst noch ein Paar Testfahrten überstehen.