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Erfurter Bäcker geht ganz neue Wege und greift zum Bier – „War geschmacklich grenzwertig“

Das Erfurter Bäcker-Duo „Au Backe“ geht jetzt ganz neue Wege und setzt auf Bier-Brot. Was es mit dem kuriosen Gebäck auf sich hat:

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© Crischan Weiß/ Au Backe

Das ist Thüringens Landeshauptstadt Erfurt

Erfurt ist die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen. Sie ist mit 214.000 Einwohnern die größte Stadt des Bundeslandes. Erfurt wurde im Zusammenhang mit der Errichtung des Bistums im Jahr 742 erstmals urkundlich erwähnt.

Bei uns in Thüringen fangen unsere regionalen Lieblinge mit dem Buchstaben B an: Bratwurst, Bier, Brot, Born, Bklöße – okay fast. Eine Erfurter Bäckerei ist jetzt auf eine kreativ-kuriose Idee gekommen und hat einfach zwei elementare Bestandteile des Freistaats zusammengepackt: Brot und Bier.

Immerhin steht Bier bei den Thüringern hoch im Kurs. Durchschnittlich 114 Liter trinkt laut welt.de jeder Erwachsene im Freistaat pro Jahr. Da scheint es doch gar nicht so abwegig die Hopfenkaltschale auch ins Hauptlebensmittel einzuarbeiten, oder? Thüringen24 hat mit dem Erfurter Bäcker „Au Backe“ gesprochen und festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist, Brot und Bier zu kombinieren. Auch wenn es einfach klingt.

Erfurter Brot-Manufaktur setzt auf Bier

„Die Idee gibt’s schon lange. Seit acht Jahren oder so“, überlegt Crischan Weiß. Er und Dirk Zelder betreiben seit einem Jahr die Erfurter Brot-Manufaktur „Au Backe“. Neuste Kreation der beiden: Bier-Brot. Doch warum erst jetzt, wenn die Idee schon so lange gehrt? „Als wir die Bäckerei eröffnet haben, haben wir mit anderen Sauerteigen angefangen. Es tauchten bisher auch immer wieder Bierbrauer auf, auch mit ganz hochwertigen Biersorten. Die haben zwar immer gesagt ‚Wir bringen einen Treber mit‘ aber kamen nie vorbei“, erinnert sich Crischan. Und irgendwann kam dann der Gedanke: „Wir müssen das jetzt einfach machen“.

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Und durch Zufall, Schicksal und im Zuge der „Marktschwärmer“ trafen die beiden „Au Backe“-Bäcker auf Gabi, Egon, Jack und Co – die Erfurter Bier-Liebhaber werden bereits jetzt erraten haben, wer sich dahinter verbirgt: die Braumanufaktur Heimathafen beziehungsweise Jan Schlennstedt. Doch nachdem die Bierbrauer-Bäcker-Kombi gefunden wurde, ging die Arbeit erst richtig los: „Wir haben lange herumprobiert“, erzählt Crischan, „denn die Arbeit mit dem Treber hat zur Folge, dass das Brot schnell trocken wird“. Zudem spiele auch der Faktor Zeit eine große Rolle.


Kurzer Exkurs: Treber nennt man die Rückstände, die bei der Bierherstellung anfallen. Das ist meistens ein Gemisch aus Gerste, Hopfen und Malz. Der Treber wird beispielsweise auch als Futtermittel verwendet oder anderweitig industriell weiterverarbeitet.


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Erste Bier-Brote der Erfurter waren „geschmacklich grenzwertig“

Jeder, der bereits Sauerteig-Brot gebacken hat oder auch nur versucht hat den Teig anzusetzen, kennt das Prozedere. Da werden schon einmal fünf/ sechs Vorteige fällig. „Das Bier-Brot braucht 55 Stunden – vom ersten Schritt bis zum Finale. Das ist extrem aufwendig, aber es lohnt sich geschmacklich“, schwärmt der Erfurter Bäcker. Doch auch beim Geschmack war einiges an Finetuning nötig. Das „Au Backe“-Duo hat sich letztendlich beim Bier für das Ur-Erfurter vom Heimathafen entschieden. „Ok, war geschmacklich schon etwas grenzwertig. Sehr malzig“, lacht Crischan. „Wir haben aber einen Weg gefunden, es etwas abzumildern. Man riecht es so ganz leicht aber es nervt nicht und ist jetzt auch super fluffig“. Überzeugen soll das Brot mit seinem hopfig-bierigen Aroma, flaumiger Krume und körnigem Biss.


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Da die Erfurter Brot-Manufaktur „Au Aacke“ quasi aus dem Zweierteam Crischan und Dirk besteht, liegt das Bier-Brot natürlich nicht in jedem Regal. Aber wer Interesse hat, kann das besondere Bier-Brot im Bio-Laden „Clärchen“ in der Erfurter Johnnesstraße bestellen oder in der Manufaktur in der August-Röbling-Straße 47 vorbeischauen. Ab Januar kann das Bier-Brot auch im Onlineshop bestellt und dann an verschiedenen zentraleren Orten in ganz Erfurt abgeholt werden. Die Kosten für ein Brot liegen bei 12 Euro.

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Und wenn du dich jetzt fragst: Ist das jetzt die beste Idee, die ich in diesem Jahr gehört habe? 12 Euro für ein Brot – ist es das wirklich wert? Wissen wir auch noch nicht, Bestellung ist aber raus.