Eine Gruppe von jungen Leuten will am Montag (24. Juli) in einer größeren Rad-Demo in Erfurt auf die Straße gehen. Der Grund dafür sind auch die derzeitigen hohen Zustimmungswerte für die AfD – und nicht zuletzt die Wahl des ersten deutschen AfD-Landrats in Sonneberg.
Thüringen24 hat mit einem Organisator zu den Hintergründen der Demo in Erfurt gesprochen. Was er zu sagen hatte, erfährst du hier.
Erfurt: „RadelnGegenRechts“ mit Fahrraddemo
Nach eigenen Angaben hat sich die Gruppe „RadelnGegenRechts“ erst vor Kurzem gegründet. Vor etwa einer Woche wurde auf dem Instagram-Kanal der Aktivisten der erste Beitrag veröffentlicht. Am Montag folgt nun schon die erste Demo.
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„Wir sind eine Gruppe von Leuten, die in Erfurt wohnen“, erzählt ein Organisator der Demo im Thüringen24-Gespräch. Demnach geht es ihnen vor allem darum, sich dagegen stark zu machen, dass rechtsextreme Positionen immer mehr Raum in Erfurt einnehmen. Aber auch die Landratswahl in Sonneberg gab Anstoß zur Gründung der Gruppe: „Das war noch mal so ein medienwirksamer Wachrüttler. AfD ist ein großes Thema und gegen die rechten und menschenverachtenden Ausprägungen wollen wir uns stark machen. Wir merken, dass rechte Positionen der AfD eben den Rassismus normalisieren.“
Erfurt: Bis zu Hundert Teilnehmer
„Seit einigen Jahren können wir ganz klar sehen, dass sich rechte Ideologien in Erfurt und ganz Deutschland breit machen. Dagegen wollen wir ein Zeichen setzen“, so der Organisator. „Es gibt an jeder Straßenecke Punkte, wo Rassismus im Alltag zu bezeugen ist, seien es Anfeindungen, Hass, rechte Tags oder rechte Immobilien, wie zum Beispiel manche Spätis.“
Seinen Angaben nach sind bis zu 100 Leute bei der Demo am Montag angemeldet. Ob es tatsächlich so viele werden, bleibt natürlich erst einmal abzuwarten. Die Gruppe möchte sich um 18 Uhr am Domplatz treffen. Die genaue Route blieb zunächst geheim. Sie soll aber zu einigen Orten in Marbach und dem Erfurter Norden führen. Dort – so die Organisatoren in einer Pressemeldung – nehme die „Präsenz der Rechten im öffentlichen Raum“ zu.
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Eine Mit-Organisatorin ergänzt: „Die aktuellen Rekordzustimmungswerte für die AfD haben uns schockiert. Wir wollen zeigen, dass dennoch weite Teile der Gesellschaft weltoffen sind und alle Menschen respektieren unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sexueller Identität, Art der Bedürfnisse und sonstigen Unterschieden.“