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Thüringen: Traurige Zahlen aus dem Freistaat! Diese Corona-Nachwehen sorgen für Bauchschmerzen

Corona-Nachwehen oder nicht? Ärzte haben jetzt auf eine beunruhigende Entwicklung in Thüringen hingewiesen.

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© imago images / Westend61

Viren:

Was sind sie eigentlich und wie entstehen sie?

Dass eine über zwei Jahre lange Pandemie nicht ohne Nachwirkungen bleibt, ist irgendwie klar. Neue traurige Zahlen aus Thüringen zeigen aber jetzt, dass uns Covid wohl noch viel länger begleiten wird, als vielen lieb sein wird.

Dabei geht es nicht unbedingt um die Krankheit selbst – sondern um ganz andere Effekte, die die Pandemie auch in Thüringen ausgelöst hat.

Thüringen: Traurige Entwicklung

Wie lässt sich etwa erklären, dass im vergangenen Jahr deutlich mehr junge Frauen wegen psychischer Erkrankungen in Thüringer Krankenhäusern gelandet sind? Insbesondere waren Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren betroffen, sagte der Chef der Helios-Klinik für Psyichatrie und Psychotherapie in Hildburghausen, Silvius Fehler, am Mittwoch (21. Juni). Anlass war die Vorstellung des neuen Krankenhausspiegels.

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Die Jugendlichen hätten wegen Angststörungen und Depressionen stationär aufgenommen werden müssen, so der Klinik-Chef weiter. Gleichzeitig sei aber auch die Zahl der jungen Frauen, die wegen Essstörungen in Kliniken kamen, „massiv“ gestiegen. Bundesweit waren es etwa 50 Prozent mehr 15- bis 17-Jährige als 2019. Für Thüringen sei der Trend vergleichbar, so Fehler. Auch seine Kollegen machten am Mittwoch deutlich, dass immer mehr Menschen in letzter Zeit wegen psychischer Erkrankungen bei ihnen Hilfe gesucht haben. Konkrete Zahlen dazu gibt es aber nicht.

Thüringen: Corona-Pandemie wohl der Auslöser

Die Gründe für die dramatischen Zahlen seien noch nicht abschließend geklärt, sagte Fehler. Es gibt sehr wohl aber einen Hauptverdächtigen: Die Corona-Pandemie. Insgesamt werden immer häufiger Menschen wegen psychischer Erkrankungen krankgeschrieben. Das zeigten auch Zahlen der Krankenkassen, so der Klinik-Chef. Die Anzahl der sich daraus ergebenden Fehltage von Beschäftigten habe sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre um mehr als 50 Prozent erhöht.

Bitter für die Betroffenen: Zwar werden akute Notsituationen in Thüringen sofort behandelt. Wer aber einen Therapieplatz braucht, wartet oft mehrere Wochen. Das machte die Chefin des Hainich Klinikums in Mühlhausen, Katharina Schoett, klar. Grundsätzlich sei es sinnvoll, dass auch psychische Kranke zuerst ihren Hausarzt aufsuchten.


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Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) war ebenfalls vor Ort – und lieferte eine weitere Theorie zu den gestiegenen Zahlen an psychisch Kranken. Es seien auch mehr Betroffene überhaupt erst im Hilfssystem angekommen. Das Ziel müsse sein, dass noch mehr von ihnen von den vielfältigen Hilfsangeboten wüssten. (mit dpa)