Es sind unfassbare Szenen, die sich in Ilmenau (Thüringen) zugetragen haben: Ahmad R. arbeitet in der Subway-Filiale am Wetzlarer Platz, als er plötzlich beobachtet, wie eine Männer-Gruppe auf einen Passanten einschlägt.
Der Student eilt dem Opfer sofort zur Hilfe – und wird selbst übel zugerichtet. Die Schläger kennen keine Gnade. In Ilmenau (Thüringen) sind sie mittlerweile berüchtigt – und sorgen insbesondere bei Studenten für Todesangst.
Thüringen: Schläger-Truppe droht Ahmad R. zu töten
Blutüberströmt sitzt Ahmad R. am Donnerstag (29. Mai) auf einem Stuhl vor der Subway-Filiale am Wetzlarer Platz. Neben seinem Studium jobbt er in dem Sandwich-Restaurant. Aus einer Platzwunde am Kopf läuft dem 24-Jährigen das Blut übers Gesicht. Sein grünes Arbeits-Shirt ist am Rücken zerrissen. Dabei wollte der Student nur helfen.
Ahmad hatte beobachtet, wie die vier Männer, die sich selbst wohl als „Mafia“ bezeichnen, auf einen Passanten einschlugen. Der Student zögert nicht, wie er auf Facebook schreibt. „Ich bin sofort losgerannt, um den Mann zu verteidigen.“ Zwar ließen die Angreifer von ihrem Opfer ab, doch dafür musste Ahmad hinhalten.
+++ Thüringen: NABU schlägt Alarm – dieser Trend ist schockierend +++
Sie prügelten auf den Studenten ein, einer von ihnen versuchte Ahmad mit einem Messer zu treffen, wie die „Bild“ schreibt. Doch er konnte den Angriff abwehren: „Einer von ihnen benutzte seine Schlüssel als Messer und schnitt meinen Kopf fünf Zentimeter auf. Ich habe nur noch versucht, meine lebenswichtigen Stellen zu schützen“, sagt der Student der Zeitung.
„Mafia“-Gruppe sorgt für Todesangst bei Studenten
Es ist nicht die erste Attacke in Ilmenau, wie die Polizei auf Thüringen24-Nachfrage bestätigt: „Die am 29. Mai agierende Tätergruppierung ist in den vergangenen Wochen mehrfach im Stadtgebiet von Ilmenau mit verschiedenen Delikten in Erscheinung getreten.“ Einige weitere Angriffe fanden auch auf dem Campus der TU Ilmenau statt. Die Polizei ermittelt jetzt gegen die Männer. Weitere Angaben konnten die Beamten zunächst nicht machen.
Ahmad fragt sich, wann der Albtraum endlich ein Ende hat: „Wann wird das aufhören?“ Ein Student geht einen Schritt weiter und stellt unter dem Facebook-Beitrag die Frage: „Muss erst jemand sterben?“
Mehr News:
Trotz seiner Verletzungen bereut Ahmad nicht, geholfen zu haben. „Ich wurde dazu erzogen, die Schwachen in jeder Situation zu verteidigen“, schreibt er. „Wenn ich in die Vergangenheit reisen würde, würde ich den Kerl erneut verteidigen und nicht weglaufen.“ Es soll endlich etwas passieren – damit sich die Anwohner und Studenten wieder sicher fühlen können.
+++ A9 in Thüringen: Porsche darf nicht mehr weiterfahren – Fahrer macht entscheidenden Fehler +++
Die Schläger hätten ihm gedroht, ihm noch mal aufzulauern und anschließend zu töten. Trotzdem will er nicht schweigen. „Wir müssen zusammenstehen, um gehört zu werden.“ Ahmad aus Ilmenau hofft jetzt, dass die vielen offenen Fragen endlich beantwortet werden.