Dieser Fall erschütterte ganz Thüringen.
Eine Vermisstensuche endete unfassbar tragisch. Zwei Geschwister wurden tot im Westhäuser Stausee in Thüringen gefunden. Die Polizei hat jetzt die Ermittlungen abgeschlossen – und teilt mit, was wirklich passiert ist.
Thüringen: Einsatzkräfte finden Geschwister leblos in See
Seit Freitagnacht (27. Januar) lief im Landkreis Hildburghausen die fieberhafte Suche nach den zwei Jugendlichen. Vermisst wurden ein 13-jähriger Junge und seine 22-jährige Schwester. Wie die Polizei mitteilte, meldeten die Eltern die beiden Kinder kurz nach Mitternacht als vermisst.
Später wurden Hinweise an einem Stausee bei Westhausen entdeckt: Das Auto der Tochter stand dort. Auf dem eisigen Stausee war eine Einbruchstelle zu sehen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr und Taucher der Wasserrettung suchten den kompletten Bereich ab. Leider haben die Einsatzkräfte am Samstagmorgen (28. Januar) die zwei leblosen Kinder gefunden.
Thüringen: Schicksal erschüttert Netz
Ein Hubschrauber und die Seelsorge waren im laufe des Samstags vor Ort. Die beiden toten Geschwister wurden von einem Bestatter abtransportiert. Das Schicksal der beiden Kinder aus Thüringen erschüttert das Internet. Die Facebook-User sind entsetzt:
- „Einfach nur schrecklich“
- „Mein aufrichtiges Beileid und viel Kraft“
- „Mein aufrichtiges Beileid. Den Hinterbliebenen ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit“
- „Tragisch“
- „Großer Gott was ist da passiert? Mein Beileid den Angehörigen.“
Es deutete alles darauf hin, dass die beiden Geschwister das Eis auf dem See überschätzt haben – dachten, die Decke würde sie tragen. Das tragische Unglück bestätigten die Ermittler jetzt: Die Geschwister brachen in den zugefrorenen See und ertrank.
Vivien Glagau von der Landespolizeiinspektion Suhl warnt eindringlich davor, Eisflächen zu betreten: „Die Polizei rät auf jeden Fall, dass selbst wenn es nach dem äußerlichen Anschein sich um eine gefrorene Eisdecke handelt, diese niemals eigenständig zu betreten, bevor diese nicht durch den Landkreis freigegeben wird“.
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Thüringen: Wasserwacht warnt vor Betreten von Eisflächen
Doch auch für die Retter der Wasserwacht war das kein leichter Einsatz. „Unsere Einsatzkräfte hatten auch Schwierigkeiten, ins Wasser zu kommen, weil sie auf der Eisdecke eingebrochen sind und sich dann durchbrechen mussten“, erklärt Florian Friedrich von der Wasserwacht Coburg. Bei den eisigen Temperaturen können die Einsatzkräfte auch nur rund 20 Minuten im Wasser bleiben, ohne komplett auszukühlen.
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Bei Personen ohne Schutzanzug verkürzt sich die Zeit auf maximal sieben Minuten. „Das wird dann aber schon eng, weil einfach die Muskulatur nicht mehr mit macht. Man kann sich nicht mehr festhalten. Man ist in Panik normalerweise, wenn man da eingebrochen ist. Irgendwann lassen dann die Kräfte nach“, sagt Florian Friedrich. Der Einsatzleiter der Wasserwacht appelliert deshalb: „Nicht aufs Eis, definitiv!“. Das Eis sollte bei Temperaturen um Null Grad sollten unter keinen Umständen betreten werden. „Es ist Eis drauf, aber es trägt nicht.“, so Friedrich.