Im Thüringer Wald werden derzeit viele Bäume gefällt. Der Holzeinschlag läuft auf Hochtouren.
Doch deshalb müssen Besucher und Wanderer des Thüringer Walds besonders aufpassen. Denn es lauern dadurch mehr Risiken. Besonders für Kinder kann es schnell lebensgefährlich werden.
Thüringer Wald: Holzpolter nur bedingt gesichert
Wer in letzter Zeit durch den Thüringer Wald geschlendert ist, dem wird es sicher bereits aufgefallen sein: an vielen Wegen liegen etliche Baumstämme – ordentlich und oft pyramidenartig aufgestapelt. Da ist die Versuchung doch groß, das tote Geäst zu erkunden. Lädt nicht gerade der stufige Aufbau genau dazu ein? – HALT STOPP!
Die Thüringen Forst Zentrale warnt davor, genau das zu tun. Die sogenannten Holzpolter im Thüringer Wald sollen unter keinen Umständen betreten werden. Diese Polter seien nur gegen das Abrollen durch Wind und Regen gesichert. Das heißt, wenn Menschen darauf herumklettern, können sich die gewaltigen Stämme trotzdem bewegen – es kann zu Stürzen oder sogar eingequetschten Gliedmaßen kommen!
Thüringer Wald: Versuchung die Stämme zu betreten sei groß
„Für Waldbesuchende ist die Versuchung groß, diese Polter zu betreten, etwa zu Sportzwecken oder um aus einer erhöhten Position die Landschaft besser überblicken zu können“, erklärt der Vorstand des Thüringen Forst.
Der jüngste Gerichtsbeschluss des Oberlandesgericht Zweibrücken sieht die Verantwortung bei den Besuchern des Thüringer Walds. Der aktuelle Beschluss besagt, dass der Eigentümer des Walds die Holzpolter nur gegen das Wegrollen bei Regen und Wind sichern muss. Die Besucher und Wanderer müssen die offensichtliche Gefahr erkennen, die beim Besteigen der Holzstämme ausgehe. „Es sei dem Waldbesitzenden schließlich nicht zumutbar, jeden einzelnen Holzstamm festzubinden was auch technisch kaum realisierbar ist“, schreibt die Thüringen Forst Zentrale.
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Wenn die Holzstapel schon für Erwachsene verlockend wirken, sind sie für Kinderaugen garantiert ein genialer Abenteuerspielplatz. Der Thüringen Forst macht deshalb darauf aufmerksam, dass besonders Kinder diese Gefahr nicht einschätzen können. In der Nähe von Waldkindergärten, Jugendwaldheimen oder Spiel- und Grillplätzen im Thüringer Wald seien deshalb besondere Sicherungsmaßnahmen erforderlich. Die Polter sollten abgesperrt oder wenn nötig sogar der gesamte Waldweg abgeriegelt werden.