Preis-Schummelei bei Aldi, Netto und Co? Als erster Discounter musste sich jetzt Aldi Süd vor Gericht verantworten.
Preis-Eklat bei Aldi, Netto und Co! Wegen einer neuen Preisangabenverordnung von Mai 2022 musste sich jetzt Aldi Süd als erster Discounter vor dem Gericht verantworten. Das Unternehmen soll in seinen Prospekten seine Kunden getäuscht haben!
Aldi, Netto und Co sollen bei Rabatten geschummelt haben
Die durchgestrichenen Preise, die bei Rabatten meist unter dem neuen billigeren Preis stehen, sollen dem Kunden klar machen: Hier kannst du sparen! Laut der „Lebensmittel Zeitung“ geht aus der neuen Preisangabenverordnung hervor, dass bei den durchgestrichenen Preisen auch der günstigste Preis der vergangenen 30 Tage angegeben werden muss.
Hier gab es bei Aldi Süd einige Fehler, so behauptet es der Verband Sozialer Wettbewerb. Deswegen ging der Verband gegen den Discounter vor. Jetzt kam heraus: Es soll noch weitere Fehler geben! Ein Beispiel sind Nektarinen, die Aldi bewarb: Bei diesen war der Preis von 2,99 Euro durchgestrichen. Der niedrigste Preis der letzten 30 Tage wurde als 2,49 Euro angegeben. So denken Kunden sie würden mehr sparen als sie eigentlich tun.
Aldi, Netto und Co: Norm laut Richter unklar formuliert
Doch das ist noch nicht alles: Auch Netto soll es mit den Preisen nicht immer so genau genommen haben. So hat Netto beispielsweise in einem Prospekt mit einem „30-Tage-Bestpreis“ geworben. Im Kleingedruckten stand allerdings, dass es Ausnahmen gibt. Und mit der neuen Verordnung soll solche Werbung eben verboten werden.
Der Vorsitzende Richter am Landgericht Düsseldorf, Wilko Seifert, bemängelte aber auch, dass die ganze Norm „unklar formuliert“ sei. Eigentlich sollte die Richtlinie das ständige Auf und Ab der Preise im Online-Handel verhindern.
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Aldi, Netto und Co: Urteil wird Mitte November erwartet
Jetzt müsse der Europäische Gerichtshof entscheiden, so Seifert. Währenddessen geht Aldi gegen die einstweilige Verfügung vor. Sie könnte auch wieder aufgehoben werde. Ein Urteil ist am 11. November zu erwarten, wie die „Lebensmittel-Zeitung“ berichtet.